EINSAME MENSCHEN
Silvestervorstellung ICH MÖCHTE LIEBER NICHT
DAS DREIßIGSTE JAHR
ANNETTE. EIN HELDINNENEPOS
Spielzeiteröffnung 21/22
Liebes Publikum,
war das ein Spaß! Fulminant haben wir in der letzten Woche open air im Sommerbau zwischen Frankfurt und Offenbach unsere Spielzeit eröffnet. Mitten in der Welt, umhüllt von den Geräuschen der Großstadt, den Flugzeugen, Autos, Menschen – genau der richtige Schauplatz für „Das Drama Rosa Luxemburg“. Was so gut anfängt, wird noch besser werden.
Endlich wieder Kultur leben: Begegnung, unmittelbare sinnliche Erfahrung, Auseinandersetzung, Inspiration, Herausforderung, Gemeinschaft. Wir haben es so vermisst in den Monaten des Lockdowns, wir haben Euch vermisst. Und wir sind uns sicher, dass auch Ihr hungrig seid und voller Sehnsucht nach Wiedersehen und Wiedererleben.
Und deshalb möchten wir Euch neugierig machen auf die kommende Spielzeit: 3 1/2 Premieren erwarten Euch in dieser Saison. Wir starten gleich mit einer Provokation und fragen – 4 Wochen nach den Bundestagswahlen – in unserer Ibsen-Bearbeitung VOLKSFEINDIN: Haben die Menschen, die heute die sogenannte Mehrheit der Gesellschaft bilden, genug Wissen und eigenständige Urteilskraft, um – durch ihr Wahlverhalten – die Zukunft unseres Landes verantwortungsvoll und weitsichtig mit gestalten zu können? Wird es nicht immer schwieriger, die wahren Interessen und Zusammenhänge zu durchschauen, die das Handeln der Regierenden bestimmen, dringend notwendige Umgestaltungen der Gesellschaft verschleppen oder verhindern und unsere Zukunft gefährden?
Durch die uns allen bekannten Umstände hat unsere Produktion RITUALE bei weitem nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient. Deshalb möchten wir den Fokus darauf richten und machen am 19. November einfach nochmal Premiere. Unsere Inszenierung des gleichnamigen Romans von Cees Nooteboom ist ein assoziativer Bildertraum aus Erinnerung, Angst, Leere, Liebesrausch und Selbstbehauptung. Drei Männer auf der Suche nach Sinn und Erfüllung. Es geht um nicht weniger als um das Sein und das Nichts.
Ende Januar bringen wir dann mit Eduard Louis DAS ENDE VON EDDY einen weiteren Roman auf die Bühne des Titania. Der Debütroman des jungen französischen Autors ist ein Befreiungsschlag. Er beschreibt den Aufbruch in ein neues Leben, die Geschichte einer Flucht aus einer unerträglichen Kindheit, inspiriert von seiner eigenen.
Im Frühjahr zeigen wir mit FINSTERNIS von Davide Enia einen eindringlichen Text über die Insel Lampedusa, über ihre Bevölkerung und über Menschen, die dort Rettung suchen – ein großes Zeugnis von Humanität.
Mit ATMEN und EIN MENSCH BRENNT wird es dann weitergehen im inhaltlich spannenden, ästhetisch vielgestaltigen Repertoire der Neuheiten. Zwei Stücke, die bereits Premiere hatten, die aber viele von Euch noch gar nicht sehen konnten. Uns ging in der letzten Zeit immer wieder der Satz durch den Kopf: „Theater ist kein Luxus. Es ist eine Notwendigkeit“.
Wir erwarten Euch im TITANIA