FAUST

Arzt, Wissenschaftler, Esoteriker, Magier, Philosoph, Genie, Tatmensch, Lebemann. – Was ist Faust?

Tödlich gekränkt, weil das Universum ihm, dem „Ebenbild der Gottheit“, sein Geheimnis nicht preisgibt, verschreibt Faust Mephisto seine Seele, um sich in die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins zu stürzen und durch Handeln, Erleben und Erleiden die Welt zu begreifen. Erobert im Fluge durch reiche Geschenke und rhetorische Brillanz das Herz eines einfachen Mädchens, dessen natürliche Unschuld und Schönheit ihn in den Bann zieht. Schwängert sie und reist ab, den metaphysischen Abenteuern der Walpurgisnacht entgegen. Zeigt einer bankrotten Regierung, wie man Finanzkrisen spielend bewältigt, indem man aus dem Nichts Geld schöpft. Erhält als Dankeschön einen Landstrich am Meer, wo er alteingesessene Küstenbewohner vertreibt, durch drakonische Fronarbeit Land gewinnt und plant, „auf freiem Grund mit freiem Volk“ einen Staat zu errichten.

Ist dieser Faust mit seinen unseligen Widersprüchen – seinem besitzergreifenden Egozentrismus, seinem Größenwahn, seiner Menschenverachtung, seinem Traum von Reinheit, Freiheit, Gleichheit, seiner „Nach mir die Sintflut“-Mentalität – die faszinierende und zugleich erschreckende Inkarnation eben jenes neuen Zeitalters, das eine rasende Entwicklung von Wissenschaft und Technik mit sich brachte, aber die existenzielle Gefährdung der Menschheit unübersehbar werden lässt?

FAUST
von Johann Wolfgang von Goethe

Vorstellungen
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Es spielen Axel Gottschick, Bettina Kaminski
Inszenierung Reinhard Hinzpeter
Bühne Gerd Friedrich
Kostüme Sandra Meurer
Dramaturgie Sten Volkemer
Regieassistenz Mina Reinhardt Hassenzahl

 

Pressestimmen

Premiere 12. November 2016
Dauer 2 Stunden 30 Minuten, inkl. einer Pause