EINSAME MENSCHEN
40 JAHRE FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE
DAS DREIßIGSTE JAHR
DIE WELT IST WEIT
RITUALE
Die Inszenierung des gleichnamigen Romans von Cees Nooteboom ist ein assoziativer Bildertraum aus Erinnerung, Angst, Leere, Liebesrausch und Selbstbehauptung. Drei Männer auf der Suche nach Sinn und Erfüllung. Es geht um nicht weniger als um das Sein und das Nichts.
Inni Wintrop sieht Nacht für Nacht sein Leben vor seinen Augen vorüberziehen. Ausgehend von Sinneseindrücken, die sich ihm ins Gedächtnis geschrieben haben – der ersten Angst, der ersten Demütigung, der ersten Liebe, dem ersten Glas Whisky mit dem Geschmack von Rauch und Haselnuss – steigen Traumbilder aus seiner Erinnerung auf und Gestalten, die rätselhafte Tänze vollführen. Denn was sind sie anderes, die Manöver der Sinngebung – Rituale –; das Herausheben und Festigen von Inseln der Bedeutsamkeit aus dem reißenden Strom der Zeit?
Inni beobachtet mit Scharfsinn und Ironie seine Mitmenschen bei der Schaffung von Hilfskonstruktionen, findet in kleinsten Details die ganze Welt gespiegelt und umkreist letztlich stets ein Thema: das Sein und das Nichts.