RITUALE

Die Inszenierung des gleichnamigen Romans von Cees Nooteboom ist ein assoziativer Bildertraum aus Erinnerung, Angst, Leere, Liebesrausch und Selbstbehauptung. Drei Männer auf der Suche nach Sinn und Erfüllung. Es geht um nicht weniger als um das Sein und das Nichts.

Inni Wintrop sieht Nacht für Nacht sein Leben vor seinen Augen vorüberziehen. Ausgehend von Sinneseindrücken, die sich ihm ins Gedächtnis geschrieben haben – der ersten Angst, der ersten Demütigung, der ersten Liebe, dem ersten Glas Whisky mit dem Geschmack von Rauch und Haselnuss – steigen Traumbilder aus seiner Erinnerung auf und Gestalten, die rätselhafte Tänze vollführen. Denn was sind sie anderes, die Manöver der Sinngebung – Rituale –; das Herausheben und Festigen von Inseln der Bedeutsamkeit aus dem reißenden Strom der Zeit?

Inni beobachtet mit Scharfsinn und Ironie seine Mitmenschen bei der Schaffung von Hilfskonstruktionen, findet in kleinsten Details die ganze Welt gespiegelt und umkreist letztlich stets ein Thema: das Sein und das Nichts.

Cees Nooteboom
RITUALE
nach dem gleichnamigen Roman

Übersetzt von Hans Herrfurth

Vorstellungen

Es spielen Moritz Buch, Axel Gottschick, Ives Pancera
Inszenierung Bettina Kaminski
Bühne Gerd Friedrich
Kostüme Ives Pancera
Dramaturgie Victor Schlothauer

Premiere 14. März 2020