Pressestimmen SZENEN EINER EHE

Jürgen Richter, Frankfurter Allgemeine Zeitung (08. Oktober 2008)
“Stärker als in Rosenkriegsdramen wie ‘Virginia Woolf’ ist die Perfidie zu spüren, die die mit Liebe begründeten Besitzansprüche hervorbringen. Denn die Protagonisten sind Akademiker, wissen sich zu benehmen, bereiten dem Gegenüber stets mit Freundlichkeit und Verständnis den Boden für die nächste Runde. Sie gestehen, entschuldigen sich, bieten jede Sühne an – und präsentieren umgehend doch ihre Ansprüche und ihre Rechnung. Mit dieser zivilisierten Niedertracht haben sich einst Erland Josephsohn und Liv Ullmann unauslöschlich eingeprägt. Jetzt folgt in Frankfurt Jürgen Beck-Rebholz dem Vorbild als großer Junge, der alle anerzogenen Regeln von Emanzipation und Toleranz verinnerlicht hat und ohne Vorwarnzeit den egoistischen Trotzkopf hervorkehrt. Bettina Kaminski gibt den Gegenpart mit jederzeit beherrschtem Wechsel zwischen Verletzung und zerstörerischer Energie. Beide sind abwechselnd in der starken oder der schwachen Position, sie schmollen und kokettieren und setzen jede Intimität als Waffe ein. Und sie geben sich kluge Stichworte für ein Wechselbad aus lähmender Gefühlskälte und absurder Sentimentalität. Erst im Ehekrieg stehen sie zu ihren Gefühlen, während sie sich in der Wonnephase hinter den Wattewänden aus Floskeln, Komplimenten und Entschuldigungen verbarrikadierten.”

Joachim Schreiner, Frankfurter Neue Presse (17. September 2008)
“Diese ‘Szenen einer Ehe’ im Theater kommen als subtil inszeniertes Kammerspiel daher, das zwei Menschen in Grenzsituationen zeigt, die ihre beklemmende Seelenverfassung mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher gegeneinander ausspielen.”

Jamal Tuschick, Frankfurter Rundschau (15. September 2008)
“Das Bühnenbild von Gerd Friedrich überzeugt ohne große Verschiebungen als Idylle ebenso wie als Kampfplatz und Ort der Verzweiflung … was kommt, kennt man und findet es famos auf die Bühne gebracht. So unglaublich gut, dass sich tatsächlich 180 Minuten lang keine Langeweile einnistet.”